GAME OF MONEY: TOURISMUSEXPERTEN KOMMENTIEREN DEN US-CHINESISCHEN STEUERKRIEG
Die im April 2025 wiederaufgeflammten Zollkriege zwischen Amerika und China erschüttern das gesamte Gleichgewicht der Weltwirtschaft, und ihre Auswirkungen sind in vielen Bereichen spürbar, darunter auch im Tourismussektor. Im Schatten von Wirtschaftsabschwüngen, sinkender Investitionsbereitschaft und steigenden Kosten bewerten erfahrene Persönlichkeiten der türkischen Tourismusbranche diese Entwicklungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Einige glauben, dass die direkten Auswirkungen auf den Tourismus begrenzt sein werden, während andere der Ansicht sind, dass indirekte Auswirkungen zu ernsthaften Brüchen in der Branche führen könnten.
Mehmet Eslek (General Manager Alarcha Hotels): "Betrifft den Tourismus nicht direkt"
Eslek erklärt, dass die Spannungen im Zusammenhang mit den Zöllen Auswirkungen auf den Warenhandel haben könnten, den Tourismussektor jedoch nicht direkt erschüttern werden. "Es ist keine Situation, die das Urlaubsverständnis beeinflusst", sagt Eslek und erwartet kurzfristig keine großen Auswirkungen auf den Tourismus.
Bülent Ağgül (Touristiker): "Dies ist nicht nur eine Angelegenheit zweier Länder"
Ağgül betont, dass die Wirtschaftskriege globale Auswirkungen haben und nicht nur den Handel, sondern auch den Tourismus bedrohen. Er weist darauf hin, dass die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit die Ausgaben von Touristen mit hohem Einkommen reduzieren könnte, was zu einem Rückgang der Einnahmen führen könnte.
Salih Çene (Veteran Touristiker): "Chinesische und US-amerikanische Touristen sind bereits begrenzt"
Çene erklärt, dass die Orientierung chinesischer Touristen auf die Türkei bereits begrenzt ist und dass die Spannungen daher den türkischen Tourismus nicht wesentlich beeinträchtigen werden. Er erinnert auch daran, dass das Interesse amerikanischer Touristen an der Türkei gering ist.
Erdoğan Turan (General Manager Innvista Hotels Belek): "Indirekte Auswirkungen sind unvermeidlich"
Turan erinnert daran, dass der Tourismus von vielen Nebensektoren abhängig ist, und erklärt, dass die Spannungen zwischen den USA und China zu Störungen in dieser Lieferkette führen könnten. "Wenn das allgemeine wirtschaftliche Gleichgewicht gestört ist, sind die Auswirkungen auf den Tourismus unvermeidlich", kommentiert er.
Hayrettin Tiftik (Betriebsleiter Cactus Hotels Group): "Die Preise steigen, aber die Auswirkungen sind begrenzt"
Tiftik räumt ein, dass die Preise für Inputs, die in die Türkei kommen, gestiegen sind, glaubt jedoch nicht, dass dieser Anstieg dem Tourismussektor direkt großen Schaden zufügen wird. Er erklärt, dass die Auswirkungen eher im allgemeinen wirtschaftlichen Gleichgewicht zu spüren sind.
İbrahim Gezer (Erfahrener Touristiker): "Abhängigkeit vom Ausland wirkt sich auch auf den Tourismus aus"
Gezgin erklärt, dass die Verwendung von Importprodukten den Tourismussektor anfällig macht. Er betont, dass sich externe Kostensteigerungen wie Zölle auf den Sektor auswirken werden, und erinnert daran, dass diese Art von Wirtschaftskriegen bereits früher Auswirkungen gezeigt hat.
Ümit Tibukoğlu: "Investitionen stagnieren, eine Lösung ist unerlässlich"
Tibukoğlu erklärt, dass die wirtschaftlichen Spannungen weltweit zu einer Stagnation der Investitionen geführt haben und dass dies kurz- und langfristigen Druck auf den Sektor ausüben wird. "In diesem Prozess ist es unerlässlich, eine Lösung zu finden", sagt er.
Volkan Şimşek (Marken- und Investitionsberater): „Aus der Krise kann eine Chance entstehen“
Şimşek bewertet das Thema aus einem anderen Blickwinkel und erklärt, dass diese Spannung für die Türkei zu einer Chance werden könnte. Er erklärt, dass die Türkei die durch China entstandene Lücke in der Produktion von Zwischenprodukten füllen kann und dass dies nicht nur der Industrie, sondern auch dem Tourismus indirekt zugute kommen kann.
Die zunehmenden wirtschaftlichen Spannungen zwischen Amerika und China haben zwar nur begrenzte Auswirkungen auf die Tourismusbewegungen, können aber indirekte Folgen haben, da sie sich auf die Nebensektoren und das allgemeine wirtschaftliche Klima auswirken. Die Einschätzungen erfahrener Branchenvertreter verdeutlichen einmal mehr die fragile Position des Tourismus innerhalb der globalen Handelskette. Es herrscht Einigkeit darüber, dass diejenigen, die die Chancen in diesem Prozess erkennen und nutzen können, profitieren können, die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit jedoch aufmerksam verfolgt werden muss.