ENGİN CEYLAN: ”WIR HOFFEN, DIE TOURISMUSZAHLEN IM JAHR 2025 ZU VERDOPPELN”

Als GM Tourismus- und Managementmagazin haben wir ein angenehmes Interview mit Engin Ceylan, Vorstandsmitglied des türkischen Reisebüroverbandes (TÜRSAB), über die Tourismuserwartungen für 2025, die Visa-Krise, Frühbuchertrends und die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Branche geführt. Ceylan äußerte seine optimistischen Erwartungen für die Saison 2025 und wies gleichzeitig auf die aktuellen Herausforderungen hin, vor denen die Tourismusbranche steht.

„Wir erwarten ein hohes Wachstum im Tourismus im Jahr 2025“

Engin Ceylan erklärte, dass das Jahr 2024 trotz der Visa-Krise besonders gut verlaufen sei, und sagte, dass seine Erwartungen für 2025 hoch seien: „Obwohl es im letzten Jahr eine Visa-Krise gab, waren unsere Outgoing-Zahlen (ins Ausland reisende Touristen) recht gut. Die durch das Tür-Visum ermöglichten Erleichterungen und die hohe Nachfrage nach griechischen Inseln zogen diejenigen an, die von der Türkei aus ins Ausland reisen wollten. Wir erwarten, dass diese Aktivität, die im Jahr 2024 150.000 erreichte, im Jahr 2025 noch zunehmen wird. Wenn keine externen Faktoren wie eine Pandemie oder ein Krieg ins Spiel kommen, gehe ich davon aus, dass wir das Wachstum im Tourismus im Jahr 2025 verdoppeln werden.“ Ceylan erklärte, dass die Nachfrage nach der Türkei, was Incoming (ins Land kommende Touristen) betrifft, aus wichtigen Märkten wie Deutschland, England und Russland stark sei. Er fügte hinzu, dass auch aus neuen Märkten wie dem Nahen Osten und Lateinamerika ein beträchtliches Interesse bestehe.

„Der stabile Wechselkurs wirkt sich auf die Rentabilität im Tourismus aus“

Ceylan ging auch auf die Auswirkungen der Wechselkursstabilität auf die Tourismusbranche ein und erklärte, dass die Preispolitik der Branche davon betroffen sei: „In letzter Zeit gab es keine großen Schwankungen im Wechselkurs. Diese Stabilität kann jedoch dazu führen, dass die Türkei im Vergleich zu einigen Destinationen teuer wird. Gleichzeitig wirkt sich die begrenzte Erhöhung der Devisen auf die Rentabilität im Tourismussektor aus. Dennoch ist die Türkei in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis immer noch ein vorteilhaftes Reiseziel.“

„Frühbuchungen sind zur Gewohnheit geworden“

Ceylan wies darauf hin, dass das Interesse an Frühbucherkampagnen in den letzten Jahren gestiegen sei, und sagte, dass Urlaubskredite und Ratenzahlungsoptionen diesen Prozess unterstützen würden: „Bis vor einigen Jahren wurden Frühbucherkampagnen von den Verbrauchern nicht vollständig angenommen. In letzter Zeit ist das Frühbuchen jedoch zu einer Gewohnheit geworden. Obwohl es aufgrund der Urlaubsplanung der Arbeitnehmer einige Schwierigkeiten gibt, erleichtern Urlaubskredite und langfristige Ratenzahlungen diesen Prozess. Urlauber, die früh buchen, profitieren von einem deutlichen Kostenvorteil.“

„Wie werden Digitalisierung und künstliche Intelligenz den Tourismus beeinflussen?“

Ceylan teilte seine Ansichten darüber, wie die serviceorientierte Struktur des Tourismussektors durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz geprägt werden wird, und wies auf die Bedeutung der menschlichen Note hin: „Der Tourismussektor ist kein Sektor, der vollständig auf Online-Plattformen umsteigen wird. Denn Reisen ist ein Erlebnisgeschäft und wir verkaufen eigentlich einen Traum. Künstliche Intelligenz kann das Benutzererlebnis unterstützen, aber persönliche Kundenbeziehungen und der Faktor Vertrauen sind immer noch sehr wichtig. Reisebüros bieten ihren Kunden persönlich erlebte und getestete Empfehlungen an. Daher wird die künstliche Intelligenz den Sektor nicht dominieren, sondern die bestehenden Dienstleistungen ergänzen.“

„Die Visa-Krise erschwert das Reisen“

Engin Ceylan ging auch auf die jüngsten Visa-Probleme ein und erklärte, dass diese Situation nicht nur den Tourismus, sondern auch andere Bereiche wie den Geschäfts- und Gesundheitstourismus beeinträchtige: „Das Visa-Problem in der Türkei betrifft nicht nur Urlaubsreisen, sondern auch Gesundheitstourismus, Bildung und Geschäftsreisen. Wir arbeiten mit unserem Staat zusammen, um die Visa-Terminvereinbarungen, die Regulierung der mit den Konsulaten zusammenarbeitenden Vermittlungsstellen und die Beschleunigung des Prozesses zu verbessern. Wir sind der Meinung, dass in dieser Hinsicht konkrete Schritte unternommen werden müssen.“

Schlusswort: „Das Zusammenwirken des Sektors ist notwendig, damit der Tourismus wachsen kann“

Abschließend betonte Ceylan, dass die Beteiligten des Sektors zusammenarbeiten müssten, und erklärte, dass die Kontrollmechanismen gestärkt werden müssten, um die Zukunft des Sektors zu sichern: „Um ein gesünderes Wachstum des Tourismussektors zu gewährleisten, müssen die Kontrollmechanismen gestärkt und die Akteure des Sektors müssen zusammenarbeiten. Als TÜRSAB werden wir weiterhin alle Bemühungen unterstützen, die zum Sektor beitragen.“