ELİF URAL: „Im Tourismus ist der Kuchen groß, nicht Wettbewerb, sondern Zusammenarbeit ist notwendig.“

"Wir arbeiten daran, die Türkei zu einer globalen Marke im Gesundheits- und Sporttourismus zu machen"
Nach der Tourismusmesse in Antalya trafen wir uns mit türkischen Tourismusfachleleuten auf der WTM London 2025 in London. Elif Ural, Vorstandsmitglied von TÜRSAB und Leiterin des Spezialausschusses für Gesundheitstourismus, erläuterte sowohl die Arbeit von TÜRSAB als auch die wachsende Rolle der Türkei im Gesundheitstourismus.
Nach der Tourismusmesse in Antalya sind wir in London wieder mit türkischen Tourismusfachleuten zusammen. Als TÜRSAB spielen Sie eine aktive Rolle auf Messen. Könnten Sie uns etwas über Ihre Aktivitäten, den Prozess und Ihre Zukunftspläne erzählen?
Als TÜRSAB haben wir 15.000 aktive Reisebüros. Diese Agenturen sind in verschiedenen Regionen, Tourismusbereichen und Destinationen tätig. Wir arbeiten in vielen Bereichen wie Incoming, Outgoing, Gesundheitstourismus, Sporttourismus. Wir unterstützen alle diese Aktivitäten.
Wir haben verschiedene Fachabteilungen innerhalb unserer Organisation. Als Vorstand legen wir in Absprache fest, an welchen Messen wir teilnehmen, welche Handelsdelegationen wir organisieren und welche Bereiche wir hervorheben werden. Seit drei Jahren haben wir in jedem Bereich des Tourismus und in jedem Land sehr gute Arbeit geleistet.
Wir sind derzeit auf der WTM London. Als TÜRSAB sind wir hier mit einem großen Stand vertreten und bieten unseren Reisebüros Platz. Letztes Jahr haben wir auf derselben Messe eine spezielle Geschäftsveranstaltung für unsere Gesundheitstourismus-Agenturen organisiert. Wir haben 30 ausgewählte Gesundheitstourismus-Agenturen aus der Türkei mitgebracht und ihnen ermöglicht, hier an kostenlosen Ständen Gespräche zu führen. Wir setzen solche Projekte fort.
Bald steht auch ein Wahlprozess an. Was sind Ihre Erwartungen an die neue Amtszeit?
Ja, wir haben eine Wahl vor uns. Mit der neuen Geschäftsführung, dem neuen Vorsitzenden und unseren bestehenden Teammitgliedern werden wir weiterhin ehrenamtlich für TÜRSAB arbeiten. Unser Ziel ist es, einen Beitrag zum türkischen Tourismus zu leisten.
Sie sind auch für die TÜRSAB-Sonderabteilung für Gesundheitstourismus verantwortlich. Könnten Sie Ihre Arbeit in diesem Bereich zusammenfassen?
Ja, neben meiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied bin ich auch für die Sonderabteilung für Gesundheitstourismus zuständig. TÜRSAB hat sich zu einer der aktivsten Organisationen in diesem Land im Bereich des Gesundheitstourismus entwickelt.
In den letzten drei Jahren haben wir gemeinsam mit unserem Handelsministerium und unserem Gesundheitsministerium rund 50 Treffen abgehalten; 35 davon fanden in verschiedenen Städten statt. Bei diesen Treffen haben wir unseren Agenturen die Anreize für den Gesundheitstourismus erläutert. Wir haben diese Unterstützungen nicht nur den Gesundheitsagenturen, sondern allen Reisebüros beigebracht. Außerdem haben wir die Vorschriften vorgestellt und Roadmaps für die neue Periode erstellt.
In der neuen Periode werden wir mit Unterstützung unseres Handelsministeriums zwei weitere Spezialgebiete in den Förderumfang aufnehmen. Wir haben diese Arbeiten abgeschlossen und werden die guten Nachrichten bald mitteilen.
Sie haben auch eigene Marken im Gesundheitstourismus. Könnten Sie uns auch darüber erzählen?
Gerne. Nachdem wir viele Jahre im Bereich Sport und Wellness tätig waren, haben wir uns vor der Pandemie dem Gesundheitstourismus zugewandt. Wir haben in der Türkei erstmals stationäre Physiotherapie- und Rehabilitationszentren gegründet. In unseren drei Zentren in Antalya bieten wir Dienstleistungen mit einer Gesamtkapazität von 400 Betten in Fünf-Sterne-Hotels an.
Unsere Physiotherapie- und Rehabilitationszentren gehören zu den einzigen vom Ministerium lizenzierten Beispielen. Wir möchten, dass solche Investitionen zunehmen. Denn jede Dienstleistung, die dem Land Deviseneinnahmen verschafft, trägt auch zur Förderung der Städte bei.
Darüber hinaus bedienen unsere Zahnkliniken unter der Marke Lara Smile den britischen, deutschen und norwegischen Markt. Wir haben Versicherungsabkommen. Jetzt eröffnen wir Antalyas größte Klinik für Haartransplantation und Ästhetik. Zudem haben wir mit unserer Marke Lara Smile Premium eine spezielle Vereinbarung mit dem britischen Staat getroffen. Wir errichten eine Premium-Klinik, die öffentlichen Bediensteten in Großbritannien dienen wird.
Wie sehen Sie die Zukunft des Gesundheitstourismus?
Die Türkei hat ein sehr starkes Potenzial im Gesundheitstourismus. Das betonen wir auch immer wieder in den Sitzungen des Handelsministeriums: Jeder Euro an Devisen, der durch Dienstleistungsexporte ins Land kommt, ist für uns sehr wichtig.
Der Kuchen ist sehr groß, wir haben viele Konkurrenten, aber anstatt intern zu konkurrieren, sollten wir uns gegenseitig unterstützen. Je größeren Anteil wir als Türkei von diesem Kuchen bekommen, desto stärker werden wir sein.