Laut dem im Mai 2025 veröffentlichten World Tourism Barometer der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) , der Organisation der Vereinten Nationen (UN), die für die Förderung eines nachhaltigen und allgemein zugänglichen Tourismus zuständig ist, stieg die Zahl der internationalen Touristen (Übernachtungsgäste) im ersten Quartal 2025 um 5 %. Dieser Anstieg zeigt einen allgemeinen Wachstumstrend, auch wenn er in den einzelnen Regionen und Unterregionen zu gemischten Ergebnissen führt.

Dem Bericht zufolge haben im ersten Quartal 2025 weltweit mehr als 300 Millionen Touristen internationale Reisen unternommen. Das sind rund 14 Millionen mehr als in den gleichen Monaten des Jahres 2024 und 3 % mehr als im Vorpandemiejahr 2019. Diese starke Leistung wurde erzielt, obwohl der Sektor mit Herausforderungen wie verschiedenen geopolitischen und kommerziellen Spannungen sowie hoher Inflation bei Reise- und Tourismusdienstleistungen konfrontiert war.

UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikashvili erklärte: „In jeder globalen Region ist der Tourismus ein wichtiger Dienstleistungssektor, der Millionen von Arbeitsplätzen und Unternehmen jeder Größe unterstützt. Die anhaltend gute Entwicklung der internationalen Ankünfte, gepaart mit steigenden Besucherausgaben in vielen Destinationen, unterstreicht die Widerstandsfähigkeit des Sektors angesichts zahlreicher Herausforderungen und ist eine gute Nachricht für Volkswirtschaften und Beschäftigte überall."

Regionale Leistungen weisen Unterschiede auf

Das World Tourism Barometer schlüsselt die Daten für das erste Quartal 2025 nach Regionen und Unterregionen auf:

• Europa verzeichnete in den ersten drei Monaten des Jahres mit 125 Millionen internationalen Touristen einen Anstieg von 2 % gegenüber dem ersten Quartal 2024 und 5 % gegenüber dem gleichen Zeitraum vor der Pandemie. In Südeuropa am Mittelmeer stiegen die Ankünfte um 2 %. Mittel- und Osteuropa zeigten mit 8 % eine starke Erholung, aber die Besucherzahlen blieben unter dem Niveau von 2019.
• Afrika verzeichnete ein Wachstum von 9 % im Vergleich zu 2024 und übertraf die Passagierzahlen vor der Pandemie um 16 %.
• Der amerikanische Kontinent verzeichnete 2 % mehr internationale Ankünfte, wobei einige Destinationen in Südamerika in der Sommersaison der südlichen Hemisphäre starke Ergebnisse von 13 % erzielten.
• Der Nahe Osten verzeichnete nach der außergewöhnlichen Leistung der letzten Jahre ein bescheideneres Wachstum von 1 % im Vergleich zu 2024. Die Ankünfte lagen jedoch in diesem ersten Quartal des Jahres 44 % über dem Niveau vor der Pandemie.
• Die Ankünfte in der Region Asien und Pazifik stiegen um 12 % und erreichten 92 % der Zahlen vor der Pandemie. Nordostasien zeigte mit einer Erholung von 23 % die stärkste Leistung unter den Weltunterregionen und erreichte 91 % des Niveaus von 2019.

Starkes Wachstum der Tourismuseinnahmen

Die verfügbaren Daten zu den internationalen Tourismuseinnahmen für das erste Quartal 2025 zeigen ein starkes Wachstum der Besucherausgaben in vielen Destinationen:

• Spanien, das weltweit zweitgrößte Land mit Tourismuseinnahmen, meldete nach einem bemerkenswerten Anstieg von 16 % im Jahr 2024 ein Wachstum von 9 % in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 (im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2024).
• Auch die in Südeuropa am Mittelmeer gelegene Türkei erzielte mit 7 % im ersten Quartal 2025 solide Ergebnisse. Griechenland, Italien und Portugal verzeichneten ebenfalls ein Wachstum von 4 %.
• Frankreich meldete ein Wachstum der internationalen Tourismuseinnahmen von 6 %, Norwegen von 20 % und Dänemark von 11 %.
• In Asien und im Pazifik setzte Japan seinen Anstieg der Einnahmen im ersten Quartal fort (34 %). Nepal (18 %), Südkorea und die Mongolei (jeweils 14 %) verzeichneten ebenfalls ein zweistelliges Wachstum.
• Die Vereinigten Staaten von Amerika, das Land mit den weltweit höchsten Tourismuseinnahmen, meldeten nach einem Anstieg von 14 % im Jahr 2024 ein Wachstum von 3 % im Zeitraum Januar bis März 2025.

Tourismus-Exporteinnahmen für 2024 auf 2,0 Billionen US-Dollar revidiert

Nach den revidierten Daten erreichten die gesamten Exporteinnahmen aus dem internationalen Tourismus (Einnahmen und Personenbeförderung) im Jahr 2024 real ein Rekordniveau von 2,0 Billionen US-Dollar, was einem Anstieg von 11 % entspricht

. Diese Zahl liegt etwa 15 % über dem Niveau vor der Pandemie. Diese Einnahmen machen etwa 6 % der weltweiten Exporte von Waren und Dienstleistungen und 23 % des globalen Dienstleistungshandels aus. Die Einnahmen aus dem internationalen Tourismus stiegen im Jahr 2024 real (inflations- und wechselkursbereinigt) um 11 % auf 1,7 Billionen US-Dollar. Die durchschnittlichen Ausgaben pro internationaler Reise beliefen sich im Jahr 2024 auf 1.170 US-Dollar und lagen damit über dem Durchschnitt vor der Pandemie von 1.000 US-Dollar (in konstanten Dollar).

Der Anstieg der Einnahmen im Jahr 2024 wurde durch starke Ausgaben aus großen Quellmärkten wie dem Vereinigten Königreich (+16 % gegenüber 2023), Kanada (+13 %), den USA (+12 %), Australien (+8 %) und Frankreich (+7 %) unterstützt.China, das Land mit den weltweit größten Tourismusausgaben, steigerte seine Ausgaben für den ausgehenden Tourismus um 30 % auf 251 Milliarden US-Dollar, was etwa 3 % über dem Niveau vor der Pandemie liegt.

Ausblick: Herausforderungen bleiben bestehen, vorsichtiger Optimismus herrscht vor

Die jüngste Umfrage des Tourismus-Expertenpanels deutet darauf hin, dass wirtschaftliche Faktoren wie schwaches Wirtschaftswachstum, hohe Reisekosten und steigende Gebühren die größten Herausforderungen darstellen, die den internationalen Tourismus im Jahr 2025 beeinträchtigen könnten. Die Unsicherheit aufgrund geopolitischer und handelspolitischer Spannungen übt ebenfalls Druck auf das Vertrauen in das Reisen aus. Ein geringeres Verbrauchervertrauen wurde als vierter Hauptfaktor eingestuft, während geopolitische Risiken (abgesehen von anhaltenden Konflikten) an fünfter Stelle standen. Laut Experten werden Touristen weiterhin ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis suchen, aber möglicherweise auch Reisen unternehmen, die näher an ihrem Wohnort liegen oder kürzer sind.

Der UNWTO Confidence Index spiegelt für den Zeitraum Mai-August 2025 einen vorsichtigen Optimismus wider. Etwa 45 % der Panel-Experten haben für diesen viermonatigen Zeitraum bessere (40 %) oder viel bessere (5 %) Erwartungen, während 33 % eine ähnliche Leistung wie im gleichen Zeitraum des Jahres 2024 erwarten. Etwa 22 % erwarten eine schlechtere Tourismusleistung. Die potenzielle Auswirkung der Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit aufgrund von Handelszöllen auf die Wahrnehmung von Reisen wurde von den Experten hervorgehoben.

Trotz der globalen Unsicherheit wird erwartet, dass die Nachfrage nach Reisen weiterhin widerstandsfähig bleibt. Die UNWTO-Prognose vom Januar für das Jahr 2025, dass die internationalen Ankünfte um 3 bis 5 % steigen werden, hat sich nicht geändert.